Der Weg zum (Food) Blogger
Food blogging represents a complex interweaving of “foodie” or gourmet interest in cooking with those of blog writing and photography. The majority of blogs use pictures taken by the author himself/herself and some of them focus specifically on food photography.[1]
There are different types of Food blogging: Recipes; Food/Restaurant Review; Food and Travel (Ethics and Culture); Food Photography
As long as it is about food it is considered a food blog. Most often a food blog has overlapping elements of all or some of these elements. A blog is a personal journal and there is no real rule of writing a food blog.
– Wikipedia
Vor 3-4 Jahren konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich mal mit einem Blog und Social Media substanziell Geld verdienen würde. Gewünscht habe ich es mir, das schon länger. Als Ausweg aus einer starren Arbeitswelt, die wenig Raum zum Atmen und Ausprobieren gab. Was man tun sollte haben andere vorgegeben, das hat man umgesetzt oder weitergegeben an andere. Ein recht alltäglicher Ablauf in unserer heutigen Arbeitswelt. Abläufe aus denen viele heraus wollen, aber sich den Weg dahin nicht ausmalen können.
Den Schritt in eine neue berufliche Welt zu wagen ist häufig von Sorgen und Ängsten begleitet. Vor allem, wenn die berufliche Ziellinie erst seit ca. 10 Jahren in irgendeiner Form besteht –– das Bloggen. Nicht nur, dass dieser Bereich sehr neu ist, er wird sicherlich von vielen nicht als ernstzunehmenden Beruf gesehen. Dass es viel Hingebung, Disziplin, Lernbereitschaft und Durchhaltevermögen bedarf, um sich in diesem Feld einen Namen zu machen, versteht sich denke ich von selbst –– es unterscheidet sich da keineswegs von einer anderen Selbstständigkeit.
Ich wurde letztlich durch persönliche Umstände gezwungen mir einen neuen beruflichen Weg zu suchen. Ausgebrannt, emotional belastet und mit der Herausforderung konfrontiert, beim eigenen Kind eine chronische Erkrankung zu begleiten war mir klar, es muss ein neuer beruflicher Weg eingeschlagen werden. Ein Foodie Instagram Account, den ich als persönliches Projekt gestartet hatte und der dazu gedacht war wieder mehr Kreativität in mein Leben zu bringen, den Blick aus dem Eingefahrenen zu lösen, wurde auf einmal ein Anker, mit dem ich mich an ein anderes Ufer ziehen konnte.
Von vielen bekomme ich die Rückmeldung ‘Dein Account ist ja wahnsinnig gewachsen’, manche fragen direkt wie ich es gemacht habe, anderen merkt man einfach an, und ich würde sagen das ist die häufigste ‘Reaktion’, dass sie gerne aus ihrem eigenen Kreislauf austreten wollen, aber nicht wissen wie.
Was war bisher bei mir die ‘Magic Sauce’? Ich denke das Geheimnis liegt in zwei entscheidenden Aspekten: Durchhaltevermögen und Lernbereitschaft. Als ich mit Tegernsee Kitchen angefangen habe, habe ich mir zum Ziel gesetzt ein Jahr lang jeden Tag etwas zu kochen und auf Instagram zu posten. Je mehr ich mich auf Instagram bewegt habe, umso mehr wollte ich in der Küche kulinarisch ausprobieren, meine Fotografie Fähigkeiten verbessern, ein besseres Auge für ein gutes Food Setting entwickeln. Es war wie ein rollierender Prozess –– habe ich in einem Bereich ein Schritt nach vorne gemacht, wollte ich ein anderes Thema direkt nachziehen. Ging ein Schritt mal in die falsche Richtung, hieß es sammeln und neu ausrichten. Immer wieder neu ausrichten. Bis irgendwann die Followerzahl anfing zu steigen, das Engagement in der Community wuchs, erste Anfragen für Kooperationen reinkamen. Heute habe ich 32.000 Follower und erwirtschafte mir ein gutes Einkommen.
Für jeden, der an einem online Business arbeitet, das sich stark um einen Instagram-Auftritt und ggf auch einen Blog dreht, im folgenden 10 Tipps, um sich den Weg zu bahnen:
Einfach anfangen –– häufig höre ich ‘ich würde so gerne, aber …’; in meinen Augen ist der einfachste Weg zu ermitteln, ob ich auf ein Thema gestoßen bin, wofür ich brenne und ob die online Möglichkeiten, die heute zur Verfügung stehen, welche sind mit denen ich selbst arbeiten mag, ist anzufangen. Das gilt natürlich für jedes andere Thema neben Food auch.
Sich andere Accounts anschauen –– mir hat besonders in der Anfangszeit geholfen andere Food Accounts anzusehen, um eine Gefühl dafür zu entwickeln, aus welchem Winkel man am Besten fotografiert, welches Geschirr sich gut macht, was es für coole Gerichte gibt. Auch heute ist das für mich ein Weg meine eigene Kreativität weiterzuentwickeln –– denn eine Sache durch die Augen eines anderen zu betrachten zeigt einem immer neue Aspekte auf. Auch versuche ich verschiedenste Accounts außerhalb der Food Welt in meinem Feed zu haben, denn gerade hier stehen ganz andere Blickwinkel im Mittelpunkt.
Nie aufhören sich verbessern zu wollen –– ständige Weiterentwicklung ist in meinen Augen der Schlüssel für einen Weg nach vorne. Gerade in dieser Zeit gibt es unendlich viele online Ressourcen, die entweder umsonst oder aber günstig zu erwerben sind, um neue Fertigkeiten zu lernen. An der Stelle auch der Hinweis erstmal selbst zu versuchen sich durch online Tutorials neue Themen zu erschließen bevor viel Geld für Seminare ausgegeben wird, die häufig im Verhältnis teuer sind mit nur wenig Mehrwert.
Seinen eigenen Stil entwickeln –– startet man einen Food Blog oder Instagram Account steht natürlich das Essen im Mittelpunkt. Um nicht in der Fülle von häufig sehr ähnlichen Accounts unterzugehen, ist es in meinen Augen hilfreich noch einige Themen vereinzelt zu platzieren, die einem am Herzen liegen und einen ausmachen. Damit schmälert man leicht seine potentielle Gefolgschaft, bindet sie aber dafür stärker an den eigenen Content. Keiner will Content sehen, der wie Stockfoto Material wirkt –– die persönliche Note ist das tragende Element.
Geduld haben und weitermachen –– wahrscheinlich das Wichtigste. Es kommen Hochs und es kommen Tiefs. Letztere sind häufig diffuse, emotionale Momente, die man nur schlecht einordnen kann. Einfach weitermachen. Wenn es länger anhält, reflektieren, neues ausprobieren, neue Inspirationen suchen. Und weitermachen :)
Finanzen planen –– wenn der Zeitpunkt kommt, dass man sich vorstellen kann sich dauerhaft mit Thema und digitalem Medium zu beschäftigen geht es um den Sprung –– und der muss nicht in’s kalte Wasser erfolgen. Schon, wenn man die Idee im Kopf hat lohnt es sich anzufangen Geld beiseite zu legen, um sich ein Polster aufzubauen; man kann sein Vorhaben mit der Familie teilen und um zeitweilige Unterstützung bitten; es lohnt sich in jedem Fall sich beim Arbeitsamt zu erkundigen, wie man einen Gründungszuschuss beantragen kann. Es lohnt sich auch die Frage zu stellen –– bin ich bereit für eine Weile aus einem schmaleren Geldbeutel zu leben und wieviel würde das konkret ausmachen, um damit auch zu prüfen wie viel einem selbst die Selbstständigkeit wert ist; auch ist es eine Entscheidung, die gemeinsam mit dem Partner getroffen werden kann oder soll, wenn man nicht auf eigene Faust ins Abenteuer stürzt.
Authentisch bleiben –– in meinen Augen liegt der Wert des persönlichen Auftritts in der digitalen Welt über Social Media und Blog in der eigenen Authentizität. Denn nur, wenn ich meine Werte und Vorlieben glaubhaft transportiere kann die Community vertrauen aufbauen. Dies kann auch bedeuten, dass man gerade am Anfang erste Anfragen, die nach dem eigenen Gefühl nicht ganz zu einem passen, ablehnt, auch wenn das erste eigene verdiente Geld lockt. Nach hinten raus zahlte es sich aus, wenn man konsequent bei den eigenen Werten geblieben ist.
Community lieben –– die eigene Community ist das kostbarste was man sich aufbauen kann; der Austausch ist nicht nur essentiell wichtig, um den eigenen Auftritt aufzubauen, er ist auch idR enorm bereichernd. Dh das A und O im Aufbau einer digitalen Foodie Präsenz (wie in jedem anderen Themenbereich) ist der Austausch mit und die Pflege der eigenen Community.
Professionell agieren –– die Arbeit zwischen Influencern, Agenturen oder Unternehmen sind noch sehr ‘unreguliert’, da der Bereich sehr neu ist und es einfach noch keine ungeschriebenen Gesetze der Zusammenarbeit gibt. Je professioneller man in diesen Kooperationen agiert, desto einfacher macht es einem selbst. Soll heißen: Mediakit erstellen, damit Agenturen wissen mit wem sie sprechen und ggf auch welche Preisvorstellungen man hat; Emails beantworten; Timelines einhalten bzw. frühzeitig informieren, wenn dies nicht möglich ist; Content sauber aufbereiten, damit eine Abnahme durch den Kunden zeitnahe und im Sinne beider möglich ist.
Spaß haben –– der Weg der Selbstständigkeit ist sehr bereichernd und erfüllend, ist aber eine 24/7 Aufgabe. Nur wenn man in seiner Arbeit aufgeht wird man langfristig erfolgreich und auch glücklich.
Viele träumen von der Freiheit des Unternehmertums. Ich für meinen Teil liebe sie und arbeite dafür gerne deutlich mehr als eine 40-Stunden-Woche, jongliere so viele Themen, dass ich abends einfach nur erschöpft bin und langfristig planen ist in der frühen Phase eh schwierig. Aber ich kann die Themen bearbeiten und treiben, die mir am Herzen liegen, unter meiner eigenen Regie und habe gleichzeitig alle Flexibilität, um für unseren Sohn Max, der durch seine Typ 1 Diabetes Erkrankung mehr Aufmerksamkeit bedarf, da zu sein. Ist das für jeden etwas? Mit Sicherheit nicht –– man muss für sein Thema brennen, so sehr, dass man bereit ist ein sicheres Gehalt, bezahlten Urlaub und die Verantwortung für Buchhaltung, Rente, Krankenkasse, Steuern etc alles selbst zu tragen. Für diejenigen, denen es zusagt kann der Sprung in’s Wasser die absolute Befreiung und Bereicherung sein. Noch nie gab es durch die Digitalisierung so viele Möglichkeiten sich auf die eigenen Beine zu stellen. Auf geht`s!
Wenn Fragen zu meinem Weg aufkommen lade ich euch herzlich ein mich jederzeit auf Instagram anzuschreiben. Ich gebe mein bestes jeder Frage nachzukommen.