Beste Blaubeer Muffins
Ein dicker, saftiger Muffin, der beim Reinbeissen auf Grund seiner Größe an der Nase anstößt, leicht und fluffig im Mund zerfällt und der fruchtig-süße Geschmack des frischen Obstes darin sich über die Zunge ausbreitet - that’s my kind of Muffin. Funktioniert mit Blaubeeren als klassischer Muffin in meinen Augen besonders gut, da die Blaubeeren beim Backen in sich erhalten bleiben und nicht wie Himbeeren oder geschnittene Pfirsiche dazu führen, dass das Endprodukt durchweicht und ‘gatschig’ wird.
An den Grundzutaten von Muffins lässt sich kaum rütteln – Mehl, Zucker, Eier, ein bisschen Gewürz und Obst oder Schokodrops - fast fertig. Bleibt die Frage: Milch, Joghurt, Saure Sahne oder Buttermilch? Toppings wie Streusel, Crumble oder Perlzucker?
Aber nun zu den Blaubeeren - was macht sie so besonders und warum machen sie sich neben dem Einsatz in Muffins auch so gut in einem ausgewogenen Ernährungsplan? Die Blaubeer ist ein klassisches Sommerobst, dessen Saison von Juni bis in den September hinein reicht, auch wenn wir dank Globalisierung ganzjährig in den Genuss kommen können. Die kleinen blauen Beeren, die sich nicht von der Heidelbeere unterscheiden, sondern nur nach Region namentlich anders benannt werden, gelten als besonders gesund. Sie stärken das Herz und wirken im Körper entzündungshemmend. Aber was bedeutet das eigentlich? Was sind genau Entzündungen im Körper und wie entstehen sie? Und wie wirkt die kleine Blaubeere dagegen?
Eine Entzündung kennen wir vor allem von einer körperlichen Reaktion, die durchaus unangenehm sein kann an der Körperoberfläche. Dabei signalisiert eine Entzündung eigentlich nur, dass im Körper etwas nicht stimmt, das vom Immunsystem, ua den weißen Blutkörpern, behoben werden muss. Entzündungsauslöser kennen wir meist als Schmutz in der Haut, Bakterien oder Viren, die eine äußerliche Verletzung nicht abheilen lassen, oder zu körperlichen Reaktionen wie Schwellung oder Fieber führen. Aber auch chemische Substanzen führen zu besagten Ungleichgewichten im Körper, die das Immunsystem zu beheben versucht. Schwer vorstellbar, aber gerade solche, die wir in unserer Ernährung zu uns nehmen wie Fett und Zucker, stark heruntergebrochene Kohlenhydrate wie Weißmehl führen im Körper genau zu solchen Zuständen, die dieser zu bekämpfen versucht. Denn der Körper ist evolutionstechnisch einfach nicht darauf ausgerichtet, solche Mengen an Substanzen zu verwerten wie wir in der heutigen Zeit, durch einen in kurzer Zeitspanne - im Verhältnis zur Evolutionsgeschichte des Menschen sehr kurzen Spanne - stark veränderten Lebensstil tagtäglich angeboten bekommen und häufig aufnehmen.
Dabei geht es nicht um den vereinzelten Muffin, den man verspeist und genießt, sondern es entsteht bei einer regelmäßigen Aufnahme in der täglichen Ernährung. Durch diese Regelmäßigkeit wird das Immunsystem in stetige Alarmbereitschaft gesetzt - es entstehen ständige Schauplätze der Abwehr im Körper gegen etwas, was nicht von der Natur vorgesehen wurde, schlicht und ergreifend da nicht hingehört. Das Resultat sind zunächst stille, chronische Entzündungen, die langfristig zu den heutigen eigens gesellschaftlich angezüchteten Volkskrankheiten führen wie Diabetes, Rheuma, Arthritis, Morbus Crohn, um die häufigsten zu nennen. Auch Fettleibigkeit führt genau dazu, chronische Entzündungen, denn Fettzellen setzen vor allem im Bauchbereich ua Hormone frei, die lodernde Entzündungen hervorrufen, und das sowohl lokal als auch systemisch, die u.a. zu einem erhöhten Risiko an Diabetes und Herzinfarkt führen.
Die Blaubeere hat duch den enthaltenen blauen Farbstoffe Anthocyan die Eigenschaft, Enzyme, die für genau solche Entzündungen verantwortlich sind, zu hemmen. Im menschlichen Körper binden sie freie Radikale und schützen somit die DNA sowie Lipide und Kohlenhydrate vor Schädigung. Den Anthocyanen werden noch andere Wirkungen zugeschrieben: Sie sollen die Sehvorgänge verbessern und gefäßschützend wirken. Anthocyane sind in größeren Mengen auch im Holunder, in Johannisbeeren oder in Aubergine enthalten.
Nun wird sicherlich ein Blaubeermuffin nicht die Entzündungen im Körper verringern, hier steht der Genuss im Vordergrund. Auf solche Rezepte erhalte ich immer wieder die Frage, wie ich so viel Zucker in einem Rezept nutzen kann.
Meine klare Antwort darauf: Genuss ist für mich Teil eines gesunden, ausgewogenen Lebensstils. Er bedeutet für mich, einen oder auch mal zwei solcher herrlich leckeren Blaubeermuffins zu essen. Dies bildet aber nicht die Ernährungsgrundlage - im Gegenteil. Der tägliche Ernährungsplan wird sonst mit einem bunten, vielfältigen Speiseplan gefüllt, der vor allem reich an farbenfrohem Obst und Gemüse ist.
Neben einer solchen täglichen Ernährung spielen gesunde Schlafgewohnheiten, regelmäßige, ebenfalls ausgewogene Bewegung und die bewusste Auseinandersetzung mit meiner mentalen Gesundheit eine ebenso wichtige Rolle. Denn genau das ist die tägliche Grundlage für ein gesundes Leben, zu dem auch der Genuss gehört, halt in Maßen. Dann schadet der ein oder andere Muffin mit etwas Weißmehl und Zucker nicht. Wobei die Blaubeeren das Ganze sicherlich ein wenig in Balance halten ;)
Blaubeer Muffins mit Buttermilch
Zutaten
- 375 g Mehl
- 3 TL Backpulver
- 0,25 TL Natron
- 0,5 TL Zimt
- 0,5 TL Salz
- 80 g Butter
- 80 ml Öl (ich nutze Olivenöl)
- 200 g braunen Zucker
- 2 große Eier, Zimmertemperatur
- 60 g Saure Sahne (alternativ Joghurt)
- 60 g Buttermilch (alternativ Joghurt)
- 200 ml Milch
- 1 TL Vanille Paste
- 250 g frische Blaubeeren
- einige Löffel Perlzucker
Zubereitung
- Den Ofen auf 220 °C vorheizen und ein Blech mit Jumbo Muffin Formen (es werden 6 Muffins) mit großen Muffin Cups besetzen
- Mehl, Backpulver, Natron, Salz, Zimt in einer Schüssel verrühren
- Butter schmelzen und mit Öl, Zucker, Eier verrühren, dann Saure Sahne, Buttermilch, Milch und Vanille unterrühren
- Butter-Gemisch in das Mehl hinein falten - nicht zu stark mischen
- Blaubeeren waschen, mit einem EL Mehl beschichten und vorsichtig unter den Teig geben
- Den Teig auf die 6 Formen geben, mit Perlzucker bestreuen und die Form für 5 Minuten bei 220 °C in den Ofen geben und dann die Temperatur auf 175 °C herunterdrehen; 25-30 Minuten weiter backen, aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen