Kräuterwraps von der Almküche der Hündeleskopfhütte im Allgäu
Der natürliche, würzige Duft von frisch gehackten Kräutern, der nach dem Schneiden durch die Küche wabert und an den Händen haften bleibt, ist regelrecht betörend und bringt die würzigen Düfte der Natur ins Haus und auf den Teller. Genau dieses kulinarische Erlebnis und diesen Genuss verschafft Silvia Beyer, Wirtin der ersten vegetarisch/vegan bewirtschafteten Hütte in den Alpen, tagtäglich ihren Gästen. Auf der besonderen Hüttenkarte stehen aber noch mehr vegetarisch und vegane Leckereien wie die Zucchini Lasagne, ein Publikumsliebling, die Käsespätzle mit Eiersatz oder der vegane Schokokuchen, den oft Silvias Tochter für die Alm zubereitet.
Silvia hat sich vor einigen Jahren den Traum einer eigenen Hütte in direkter Nähe zu ihrer Heimat Pfronten erfüllt und das mit einem besonderen Detail –– einer rein vegetarischen und veganen Alm-Speisekarte, die erste in den Alpen. Dabei hat sie ihre Pläne gar nicht an die große Glocke gehängt, sondern einfach umgesetzt. Mit Erfolg! Seit Anbeginn wird sie mit einem konstanten Besucherstrom belohnt und richtet heute sogar Hochzeiten für ihre Gäste aus. Das liegt sicher an der Speisekarte, die die überzeugte Vegetarierin, die seit Kindheitstagen kein Fleisch mehr isst, ins Leben gerufen hat. Es liegt aber ganz sicher auch an ihrer eigenen Person. In den wenigen Stunden, die ich auf der Alm verbracht habe, wurde schnell klar, dass die Hündeleskopfhütte von vielen Stammgästen aufgesucht wird. Dabei wird jeder Gast persönlich von Silvia begrüßt und in einem kurzen freundlichen Austausch verwickelt. Für jeden hat Silli ein bisschen Zeit.
Aber Silvia interessiert sich nicht nur für ihre Gäste, sondern auch für ihr Team. Ali, beispielsweise, ist vor 7 oder 8 Jahren zu Fuss aus Pakistan nach Deutschland gekommen auf der Suche nach einem besseren Leben. Silvia hat ihm eine Chance gegeben, ihm einen Ausbildungsplatz gestellt und ihn auf seinem Weg unterstützt. Heute ist er aus der Almküche nicht mehr wegzudenken.
Wer mal in der Nähe von Pfronten verweilt, dem kann ich einen kleinen Ausflug auf diese klein, urige Hütte mit besonderer Speisekarte und so herzlicher Wirtin und Team nur empfehlen. Den Aufstieg von 45 Minuten startet man am Besten am Parkplatz am westlichen Ortseingang von Pfronten-Kappel unterhalb des Waldseilgartens. Der Weg ist zeitweilig recht steil, die Strasse aber weitestgehend geteert oder planiert. Am oberen Stück wandert man in einen zauberhaften, verträumten Wald hinein und kommt einige Minuten später oberhalb der Hündeleskopfhütte heraus mit atemberaubenden Blick über die Ostallgäuer Moränenlandschaft und in die Allgäuer Alpen hinein.
Und nun das Rezept für die sehr, sehr schmackhaften Kräuterwraps, die schnell gemacht sind und großen Genuss verbreiten:
Kräuterwraps (ergibt circa 6 Wraps)
150 g Buchweizenmehl
125 ml Mineralwasser
250 g Hafermilch
2 Eier
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
4 Handvoll klein gehackter Kräuter (u.a. Schnittlauch, Salbei, Petersilie, Rosmarin, Oregano, Brennessel, bzw. was gerade zur Hand ist oder blüht)
Alle Zutaten vermengen und jeweils eine Kelle Teig in Sonnenblumenöl bei mittlerer Hitze ausbacken, mit Ziegenfrischkäse bestreichen und mit Rucola und bunten Tomaten belegen. Mit etwas Kräuteröl beträufeln und dann den Pfannkuchen entweder zum Wrap zusammengefaltet, rollen, oder belegt und einfach gefaltet verspeisen.
Kräuteröl
200 ml mildes Olivenöl
jeweils 5 Stränge Rosmarin, Salbei und Thymian (Blätter vom Stiel getrennt und grob gehackt)
eine Prise Salz und Pfeffer
Alle Zutaten vermengen und mit dem Pürierstab 8-10 Minuten pürieren. Das Öl macht sich natürlich auch gut auf Salat oder Tomaten.
Nachmachen empfohlen!
Mehr Infos zu der Hündelskopfhütte findet ihr hier.