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Essen bedeutet so vieles - Genuss, Notwendigkeit, Gesundheit, Zusammensein, Identität, Kultur, Umwelt & Tierwohl.

Essen bedeutet Verantwortung übernehmen, für sich und die Welt. Denn was wir essen hat nicht nur auf unseren Körper und auf unser Wohlbefinden einen immensen Einfluss, sondern in großem Maß auch auf die Umwelt, das Tierwohl und die Menschenrechte. Es spielt eine Rolle was wir essen.

Ich teile hier alles rund um Food & Ernährung , kulinarisches Reisen, persönliche Erfahrungen auf meinem Lebensweg und einige Einblicke in meine Learnings als Unternehmerin und in Social Media.

Gerne kannst Du mich anschreiben, wenn Du mehr zu einem Rezept, dem Tegernseer Tal wissen möchtest oder eine persönliche Frage hast.

Anya

Über die Verantwortung beim Essen

Über die Verantwortung beim Essen

Kürzlich saß ich mittags in Südtirol mit einem jungen Gärtner am Tisch, der neben seinem Gemüsegarten auf einem Weingut mehrere Rinder betreut, die im Rahmen eines geschlossenen landwirtschaftlichen Kreislauf-Prinzips im Herbst und Winter zwischen den Reben grasen. Er erklärte mir, wie er den täglichen Umgang mit ‘seinen’ Rindern pflegt. Dabei haben wir länger darüber gesprochen, wie er sie auf die Schlachtung vorbereitet und wie die Schlachtung – auf dem Feld – selbst vonstattengeht. In seiner Gestik und Mimik sah man ihm an, wie ernst er seine Arbeit mit den Tieren nimmt und welche Verbindung er zu den Tieren und Verantwortung für das Wohlbefinden dieser Wesen empfindet. Bis zum letzten Moment vor der Schlachtung steht er neben dem Rind, um ihm jegliche Angst zu nehmen. Unweigerlich kam die Frage auf, wie viel Fleisch er selbst isst. Wenig. Zu Weihnachten schlachtet er mit Freunden mal ein Schwein, davon wird aber dann über Wochen gegessen. Das Gespräch kam mit dem Satz zum Abschluss: ‘Jeder Mensch trägt Verantwortung dafür, was er isst.’.

Einige Wochen davor habe ich einen Tag im Chiemgau verbracht. Ich durfte mich unter anderem länger mit Matthias Weger, Marketingleiter bei Chiemgauer Naturfleisch, über die Philosophie des Unternehmens unterhaltenund gemeinsam mit Matthias einen der Biohöfe besuchen, von denen sie beliefert werden.

Die ökologische Landwirtschaft ist die zeitgemäße Form, die Fruchtbarkeit der Erde mit einer vielfältigen Pflanzengemeinschaft zu erhalten und einen ehrfurchtsvollen Umgang mit den anvertrauten Tieren zu pflegen. Die biologische Wirtschaftsweise ermöglicht ein Miteinander von Natur und Kulturlandschaft. Deshalb verarbeitet Chiemgauer Naturfleisch nur Tiere von anerkannten Bio-Bauern. - Chiemgauer Naturfleisch

Matthias arbeitet schon lange in der Fleischindustrie. Allerdings ist sein Schritt nach Jahren in der Großindustrie bzw. Massenproduktion, zum ländlichen Betrieb, der sich eine besondere Philosophie auf die Fahne geschrieben hat, recht neu. Ein Umdenken hat sein Sohn, der sich im Teenager-Alter befindet, angestoßen. Denn er stellt sich die Frage, wo sein Essen herkommt und unter welchen Bedingungen es hergestellt wird. So bewirkt die Jugend ein Umdenken in der vorangegangenen Generation.

Metzgermeister Sebastian, der bei Chiemgauer Naturfleisch die Metzgerei leitet, kommt familiär aus der Gastronomie, hat mit 15 Jahren den Weg zum Metzgermeister eingeschlagen und von Anfang an den Fokus auf Bio-Betriebe gelegt – ‘aus Liebe zur Arbeit, aus Liebe zum Tier’.

Zum Abschluss des Tages besuchten wir Sebastian vom Biohof Kettenberg. Der Hof ist seit vielen Generationen in der Familie. Seit 1993 bewirtschaften sie ihn nach den Prinzipien des ökologischen Anbaus. Dabei ist es das Ziel, qualitativ hochwertige, gesunde, frische und umweltverträgliche Lebensmittel zu produzieren. Für Sebastian ist diese Einstellung Normalität, denn er ist mit dem Respekt vor Land und Tier von Klein auf aufgewachsen. Für ihn hat es schon immer einfach Sinn gemacht, so zu arbeiten.

Verantwortung: Von der Geburt bis zur Schlachtung bzw. von der Aussaat bis zur Ernte, bis hin zur Verarbeitung und Vermarktung, dies alles geschieht am Hof und bietet daher die größtmögliche Kontrolle für mich, als Landwirt in alle Abläufe eingreifen zu können. - Biohof Kettenberg

Alle genannten Personen haben eine zentrale Eigenschaft gemein – sie übernehmen Verantwortung dafür, was auf ihrem Teller landet und auch auf unseren. Sie wählen nicht den kürzeren, gewinnmaximierenden Weg der Lebensmittelproduktion, sondern schlagen den ein, der im Einklang ist mit ihren Vorstellungen und ihrem Verantwortungsempfinden dem Land, dem Tier und dem Konsumenten gegenüber.

Vor allem aber der Satz des Südtiroler Gärtners bleibt mir im Kopf. Es kann nicht nur Aufgabe von Politik und Unternehmen sein, den Lebensmittelmarkt zu regulieren und die Verantwortung dafür, was wir essen, für alle zu übernehmen. Es liegt vielmehr bei jedem Einzelnen, sich Gedanken darüber zu machen, was auf den eigenen Teller kommt. Was früher einfach war, ist heute zu einem komplexen Thema geworden. Denn in einer Welt voller Überfluss, wo das ganze Jahr über alle Obst- und Gemüsesorten von nah und fern mit einem kurzen, unüberlegten Handgriff im Einkaufswagen landen, ist es mit Aufwand verbunden, eine überlegte Essens-Entscheidung zu treffen. Betrachtet man aber den Einfluss, den unsere Entscheidungen nach sich ziehen - auf unsere Gesundheit, die Umwelt, Menschenrechte, Tierwohl - ist dieser Einsatz doch vielleicht auch wertvoller als man bei einer Mahlzeit, die man sich schnell zwischen zwei Terminen zuführt, meinen mag.


Den spannenden Tag bei Chiemgauer Naturfleisch habe ich übrigens im Auftrag vom Bayerischen Bio-Siegel verbracht. Um eine hohe Bio-Qualität zu garantieren, richtet sich das Siegel an den Richtlinien der Öko-Anbauverbände Biokreis, Bioland, Demeter und Naturland aus und ist damit in der Bewertung der ökologischen Qualität eines Produktes strenger als das bekannte EU-Bio- Siegel. Die Regionalität, die oft zu einem schwammigen Begriff wird, lässt sich dabei ganz klar eingrenzen. Wo Bayerisches Bio-Siegel draufsteht, ist auch ein ganzheitlich bayerisches Produkt drin.

Mehr zum Bayerischen Bio-Siegel findet ihr hier.

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