Wein aus Médoc
Wer mal an der französischen Atlantikküste um Bordeaux einige Zeit verbracht hat schwärmt in der Regel von den Dünenlandschaften, Kiefernwäldern, langen Sandstränden, dem rauen Ozean, vom guten Essen und meist auch von der dortigen Weinwelt.
Den Namen Bordeaux verbinden die meisten nicht nur mit der Stadt Bordeaux, Zentrum des südwestens Frankreichs, sondern besonders mit dem gleichnamigen Weinbaugebiet, im französischen Bordelais genannt, das größte zusammenhängende Weinbaugebiet der Welt für Qualitätswein aus der zu 80% Rotweine hervorgehen. Das Weinbaugebiet Médoc ist dabei Teil der Region Bordeaux.
Das Médoc ist eine dreiecksförmige Halbinsel im Département Gironde im Südwesten Frankreichs, die zwischen der Atlantikküste an der Biscaya, dem Mündungsarm Gironde und dem Meeresbecken von Arcachon liegt. Die Stadt Bordeaux bildet dabei den süd-östliche Eckpunkt der Halbinsel.
Das Weinbaugebiet Médoc ist einer der bekanntesten weltweit und bietet für die dort meist-angebauten Rebsorten Cabernet Sauvignon und Merlot beste Voraussetzungen. Neben dieser dominierenden Rebsorten werden noch Cabernet Franc, Malbec und Petit Verdot angebaut. Diese fünf roten Rebsorten sind für die Region Bordeaux festgelegt.
Das Médoc Gebiet teilt sich in zwei subregionale Appellationen auf, dem Médoc selbst und dem Haut-Médoc. Letztere beinhaltet zudem die Weinbau-Gemeinden Pauillac, Saint-Estèphe, Saint-Julien, Listrac, Moulis und Margaux. Aufgrund der dort anerkannten höheren Qualität der Weine erhalten diese Gemeinden ihre eigene Appellation.
An dieser Stelle eine kurze Ausführung der Wein Kategorisierungen in Frankreich, als Hilfestellungen, um französische Wein Etiketten besser lesen zu können. Eine Wein-Klassifizierung ist in Frankreich im Sinne der Verbraucher-Transparenz Pflicht. Dabei gibt es zwei Haupt-Unterteilungen: Weine mit Herkunftsangabe und die ohne.
Die Herkunftsangabe bestimmt eine bestimmt Region, eine Komune oder eine Lage. Dabei unterscheidet man die geschützte Herkunftsbezeichnung (Appellation d’Origine Protégée –– AOP) und die geschützte geografische Lage (Indication Géographique Protégée –– IGP). Die Weine ohne Herkunftsangabe tragen die Bezeichnung Vin de France und sind meist rebsortenreine Weine. AOP Weine kommen immer aus einem bestimmten Anbaugebiet und erfüllen ganz bestimmte Kriterien der Appellation (Terroir, Pflanzendichte, Maximalertrag pro Hektar, Wein-Analysen etc). Die höchste Qualität wird einem AOP Cru zugeschrieben. In diesem Fall kommt der Wein von einem Weingut (im Bordelais Chateau genannt), einer Lage oder Parzelle.
In Frankreich werden die Rebsorten häufig nicht auf dem Etikette festgehalten, da die Herkunft der Traube für den Geschmack als relevanter angesehen sind. Es ist allerdings auch festgelegt –– wie auch im Médoc –– welche welche Rebsorten in welcher Region eingesetzt werden dürfen. Bei französischen Weinen muss man also seine Weinbauregionen gut kennen.
Und was ist nun das besondere an einem Cabernet Sauvignon oder Merlot aus der Médoc Region? Die Region zeichnet sich durch ein moderates, warmes und zugleich feuchtes Klima aus, dass durch die Nähe zum Meer recht stabil ist. Zudem sind die Anbaugebiete häufig durch Wälder von starken Niederschlägen und rauhen Witterungsbedingungen geschützt. Kies- und Sandboden schaffen durch ihre Reichhaltigkeit, Wärme und guten Wasserabzug beste Bedingungen, um geschmacklich vielfältige Weine mit besonders guten Alterungs-Potentialen hervorzubringen.
Im Vordergrund steht bei einem guten Wein natürlich der pure Genuss. Es lassen sich aber auch wunderbare Gerichte zaubern, wie diese Rotwein Pasta, die bei uns nun zum Standardprogramm gehört –– weil geschmacklich so reich und lecker, dass man einfach nicht ohne sein will. Zudem ist es in der Vorbereitung ausgesprochen unkompliziert.
Zutaten:
2 EL Ghee
eine Knoblauchzehe, gewürfelt
1 Flasche trockenen Rotwein (750ml)
eine Handvoll Pinienkerne, in der Pfanne goldbraun geröstet
ca. 150 g Ziegenkäse; Ricotta passt zu diesem Gericht auch sehr gut
1 TL Zitronensaft, frisch gepresst
Abrieb einer Zitrone
eine Handvoll frischen Basilikum, in schmale Streifen geschnitten
Spaghetti (wobei ich dafür gerne breitere Spaghetti wie Bavette nutze)
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
1 EL Ghee in einem Pastatopf erwärmen und Knoblauch darin andünsten
Wein und ca 150ml Wasser dazu geben, etwas Salz und alles aufkochen lassen; die Pasta dann darin al dente kochen –– sollte die gesamte Flüssigkeit verkochen, dann einfach etwas Wasser nachgeben; es sollte am Ende der Kochzeit noch etwas Flüssigkeit als Soße übrig sein
Das restliche Ghee, die Zitrone (Saft und Abrieb), Nüsse, Käse und Basilikum untermischen; mit Salz und Pfeffer würzen
Guten Appetit!