Schichttorte – ein Versuch
Wer kennt das nicht – den Wunsch etwas zu erlernen, etwas aufzubauen, etwas Neues zu kreieren. Im Kopf hat man sich alles ausgemalt was man machen möchte - das Kleid, das man designen würde, das Café, das man aufmachen würde, das Buch, das man schreiben würde. Und man trägt die Gedanken und Ideen mit sich herum, optimiert, überlegt, spricht vielleicht davon. Das war’s. Es geht unendlich vielen Menschen so. Der Schritt vom Gedankenspiel zur tatsächlichen Umsetzung ist ein sehr großer. Und es gibt unendlich viele Gründe warum viele Menschen diesen Schritt nie machen. Der Zweifel an sich selbst, an der eignen Idee und den Möglichkeiten der Umsetzung. An der Motivation, tatsächlich zu starten. An der Bequemlichkeit sich aus seiner eignen ‚Comfort Zone‘ zu bewegen. An den vielen zweifelnden Stimmen um einen herum – Familie, Freunde, Kollegen.
Es ist geradezu eine Kunst alle Bedenken hinter sich zu lassen und einfach anzufangen. Stoff zu kaufen und das Kleid zu nähen. Den Businessplan für das Café durchrechnen. Das erste Kapitel seines ersehnten Buches anzufangen. Was hält einen ab? Es ist die Lücke zwischen perfekten Endvorstellungen – die erfolgreiche Kollektion, das gut laufende Café in der Fussgängerzone, der gefeierte Roman – und dem hier und jetzt, dem Wissen – zumindest im Unterbewusstsein – um die Leistung, die erbracht werden muss, um das Ziel zu erreichen. Der weite Weg, der initial zurückgelegt werden muss. Das Fehlen eines schnellen Erfolges, den wir in dieser schnelllebigen Zeit besonders brauchen, um Gefallen an einer Aufgabe zu finden.
Nur wenige erkennen welch langen, steinigen Weg alle erfolgreichen Menschen hinter sich haben, um da anzukommen wo sie sind – Misserfolge, Ablehnung, Umdenken, Neustarten.
Aber das gilt auch für die kleinen Dinge im Leben. So habe ich immer die Kunst mehrstöckige Kuchen zu backen (überzogen mit dickem, cremigen, farblich anmutenden Ganache) bewundert. Aber es immer abgetan als nicht in meinen Fähigkeiten so etwas zu kreieren. Bis der Groschen fiel - ich könnte es ja einfach mal ausprobieren. Einfach anfangen. Mit dem Bewusstsein, dass das Ergebnis beim ersten Mal bestimmt nicht optimal ist. Aber beim zweiten Mal etwas besser und vielleicht beim dritten mal schon ganz gut.
Einfach mal anfangen.