Marokko mit Kleinkind – Alles was man wissen muss
Ich selbst bin mit reisenden Eltern und auf drei verschiedenen Kontinenten aufgewachsen daher ist es für mich vermutlich nur natürlich es mit meinem eigenen Sohn ähnlich zu machen. Da wir im Jahr vor der Geburt von Max bereits durch Marokko gereist waren und es sehr genossen hatten, war Marokko auch unsere erste Wahl für die erste Auslandsreise mit Max.
Marokko ist in Zeiten von weltweiten Instabilität, besonders in Regionen in denen Religionen sich reiben, dennoch im Großen und Ganzen friedlich. Wir haben die Menschen als überaus freundlich erfahren und fühlten uns inspiriert, gut behandelt und zu allen Zeiten auch sicher. Aber dennoch gab es natürlich bestimmte Dinge auf die wir auf der reise mit unserem Sohn geachtet haben.
Vor der Reise:
Baby Max war in ist noch immer ein gesunder, großer Kerl. Das war für uns sicher eine Voraussetzung dafür mit ihm in ein Land zu reisen, dass nicht alle Annehmlichkeiten vorzuweisen hat wie zuhause. Vor der Reise haben wir unseren Kinderarzt besucht, um Max Gesundheitszustand nochmals zu checken und uns bzgl. Inhalte unserer Reiseapotheke beraten zu lassen. Da ich kein Mediziner bin wäre mein einziger Ratschlag dies ebenfalls zu tun, wenn Pläne bestehen mit seinem Kleinkind eine größere Reise zu unternehmen. Unsere Reiseapotheke hat im Kern Produkte gegen Fieber, Magenbeschwerden und Durchfall, Mittel gegen Erkältung und Husten, Pflaster und einen Thermometer enthalten.
Würde ich die Reise nochmals unternehmen würde ich mit leichterem Gepäck reisen. Um sicher zu gehen, dass wir vollkommen unabhängig sind haben wir Windeln und Feuchttücher wie auch Babynahrung für die gesamten 12 Tage eingepackt sowie Reinigungsmittel für die Milchflaschen und Kleidung für mehr als 12 Tage. Aber es ist nicht zu vergessen, dass viele Babys und Kleinkinder in Marokko leben. Windeln und Baby Öl erhält man an jeder Ecke und die Hotels werden in den meisten Fällen bereitwillig Babykleidung umsonst waschen.
Max war damals schon ein großer Typ also haben wir uns dazu entscheiden sowohl seinen MacLaren Buggy wie auch sein Ergobaby einzupacken, um ihn direkt am Körper tragen zu können wo notwendig. Beides haben wir ausgiebig genutzt.
Wenn man aus einem Europäischen Land einreist ist es notwendig einen gültigen Babyausweis dabei zu haben. Da wo wir wohnen erhält man den Kinderpass oder auch eine Aktualisierung innerhalb weniger Tage. Hier sollte aber genug Zeit eingeplant werden um unnötigen Stress kurz vor Abreise zu vermeiden.
Reisen vor Ort
Wir haben mit Max Zeit sowohl in Marrakech als auch in Fes verbracht und haben in beiden Orten in Riads gewohnt, die wir schon kannten – das Riad 144 in der Altstadt von Marrakech und im Riad le Calife am Rande der Medina von Fes. Obwohl es etwas teurer ist haben wir einen Flughafen Transfer durch unsere Hotels gebucht. Wie in ‚Marokko mit Bus und Bahn‘ beschrieben bin ich ein Fan dieser Fortbewegungsmöglichkeit, zumindest, wenn es um Marokko geht. Aber viele Taxis in Marokko sind nicht im besten Zustand, haben keine Anschnallgurte, natürlich keine Vorrichtungen für Babies, also haben wir die aus unserer Sicht sicherere Variante des Transfers gewählt.
Wir reisten zwischen Marrakech und Fes mit dem Zug – die beste Entscheidung. In der ersten Klasse hatten wir in jedem Fall genug Platz und eine kühlende Klimaanlage, was mit kleinem Kind schon von Vorteil ist. Da die Marokkaner sehr kinderfreundlich sind und in ihrer Gegenwart sehr entspannt muss man sich keine Sorgen machen jemanden zu stören. Vielmehr ist es eine schöne Art und Weise mit den Landsleuten in Kontakt zu treten.
In Marrakech und Fes haben wir uns primär zu Fuß bewegt – in Marrakech mit einem Buggy und in Fes mit der Babytrage von Ergobaby, da die Median hier auf Hügeln steht und es oft über Treppen bergauf und bergab geht. In Marrakech – in der Medina und drumherum – hat man leider viele Motorroller, die durch die Gassen jagen. Das kann durchaus anstrengend sein. Es kann also auch hier Sinn machen die Babytrage zu nutzen. Ansonsten ist zu empfehlen den Buggy nur zu zweit zum Einsatz zu bringen, damit ein Elternteil leicht schützend nebenher geht.
Essen
Wie oben schon beschrieben haben wir wirklich viel Babynahrung zur Sicherheit mitgeschleppt. Zurückblickend war diese Vorsichtsmaßnahme absolut unnötig. Ein Großteil der Gerichte in Marokko, u.a. die traditionelle Tangine, ein Eintopf, der mit unterschiedlichsten Zutaten vorbereitet werden kann, werden brühend heiß serviert. Aus diesem Grund ist es wirklich unnötig sich über ungewollte Bakterien im Essen Sorgen zu machen. Und in den Riads sind die Gastgeber in der Regel mehr als froh ihre Küche darum zu bitten etwas besonderes für die kleinen zuzubereiten.
Natürlich würde ich immer ganz klar empfehlen industriell abgefülltes Wasser für die gesamte Familie zu nutzen, auch für’s einfache Zähneputzen. Wir haben uns auch große Mühe gemacht die Milchflaschen unseres Sohnes mit viel Aufwand und extra abgekochtem Wasser zu reinigen. Dazu haben wir einen kleinen Reisekocher verwendet. Sicherlich wäre es auch ok gewesen, die Flaschen dem Hotel zu geben. Wir wollten hier aber kein Risiko eingehen. Da hört jeder am Besten auf sein eigenes Bauchgefühl.
Allgemeine Hygiene
Wenn man in Standard-Hotels oder Riads übernachtet und in den öffentlichen Zügen und Bussen reist hat man an dieser Stelle wenig zu befürchten. Dennoch macht es Sinn immer Frischetücher, ein Desinfektionsspray und frisches Wasser dabei zu haben, um sich vom Dreck des Reisens zu befreien. Bleibt man aber auf den Haupt Wegstrecken kann man hier beruhigt reisen.
Einheimische
Wie oben schon berichtet sind Babies und Kleinkinder in Marokko mehr als willkommen. Wir hatten viele Situationen in denen sowohl Frauen als auch Männer, die wir auf dem Weg kurz kennengelernt habe und unseren Sohn Max einmal knuddeln wollten, mit ihm gelacht und liebevoll duschgekitzelt haben. Man kann durchaus erwarten, dass der ein oder andere auch fragt, ob er mit deinem Kind ein Foto machen kann. Max war zum Zeitpunkt unseres Besuches sehr blond und blau-äugig und alleine deshalb sicherlich eine Attraktion. Aber es ist ein wichtiger Aspekt, den man bei der Reiseplanung im Kopf haben sollte, vor allem, wenn man sich selbst nicht ganz wohl mit der Vorstellung fühlt oder ein Kind in einer starken Fremdelphase ist.
Der Besitzer des Barbara Restaurants in Fes LINK, in einer der vielen kleinen Straßen der Medina versteckt, war so belesenster vom Besuch dieses kleinen. Blonden Jungen, das er stolz mit Max auf dem Arm auf die Straße gegangen ist, um ihn seinen Freunden vorzustellen. Und er hat herzhaft gelacht als ich ihm dann doch etwas besorgt nachgegangen bin.
Zusammengefasst bedeutet das, dass du in Marokko viel Spaß haben wirst, wenn du dich über Komplimente zu deinem Sprössling freust und keine Berührungsängste mit der offenen Neugierde der Menschen hast.
Allgemeine Tips
Es gibt natürlich immer einige Grundlagen, auf die man achten sollte, egal wo man reist und ob mit oder ohne Kind. Es ist immer gut diese Punkte im Hinterkopf zu haben, um sicher zu stellen, dass die Reise Spaß macht und gut und sicher verläuft. Hier gibt’s meine Top 10 der wichtigsten Sachen auf die man auf seinen Reisen, vor allem in weniger entwickelten Ländern achten sollte, um sicher und zufrieden zu reisen, egal wo es einen hinführt. LINK