Nidei – Österreichische Gnocchi
Wer kennt das nicht – heutzutage passiert der Großteil des Lebens im Laufschritt. Emails, WhatsApp Nachrichten, Instagram liken und kommentieren, schnell mal hierhin, da im Stau genervt, Fingernägel lackieren kommt schon mal zu kurz und wird von der Prio-Liste gestrichen. Manchmal ist gefühlt jeder Tag wie der andere eine reine Hetze. Aber ständig ON sein zehrt irgendwann an jedem. Zeigen tut es aber keiner gerne.
Wie handhabt ihr das mit der Me-Time – also Zeit einfach für euch alleine. Keinen Mann, keine Kinder, keine Freunde, kein Telefon oder irgendeinen Zugang zu der digitalen Parallelwelt … Zeit nur für sich alleine. Mal abends ein Bad, oder eine Shopping Tour oder sogar ein paar Tage mal wegfahren und die eigene Gesellschaft in Ruhe genießen? Es ist so wichtig sich in regelmäßigen Abständen diese Auszeit zu nehmen. Denn nur wenn man selber volle Batterien hat, kann man sich auch um alle anderen kümmern. Genau - das geht vor allem an alle Mamis da draussen, die meinen ohne sie geht es nicht. Muss es aber mal.
Meine Jungs sehen das dankenswerterweise auch so und lassen mich immer Mal wieder einige Tage alleine davon ziehen. Diese Jahr ging es auch mal nach New York. Alleine. Und vor einigen Tagen ging es in das schöne Leogang im Salzburger Land in mein liebstes SPA Hotel, das Forsthofgut. Da lässt sich die Seele wunderbar für 2-3 Tage baumeln lassen - Sport, Sauna, gutes Essen und viel schlafen.
Und als Abschiedsgeschenk bekommt man aktuell ein Säckchen Bio-Kartoffeln vom nahegelegenen Bio-Bauern mit nach Hause. Denn das Naturhotel bietet im Rahmen seiner angebotenen kulinarischen Genussreise vor allem Produkte aus 50 Kilometer Umkreis an und kennzeichnet alle solche eingesetzten Lebensmittel und Gerichte mit R50. Lokal und saisonal wird damit klar im Programm hervorgehoben. Zu den Kartoffeln gab es ausserdem ein Rezept eines typisch österreichischen Gerichtes aus dem Pinzgau, Nidei. Für mich sind Nidei eine Art alpiner Gnocchi, aus mehligen Kartoffeln mit etwas Ei und Mehl vermischt, aber in der Pfanne angebraten statt im Wasser gegart. Eine wunderbare Beilage oder aber ein vollwertiges Gericht zb mit einem Saisonalen Gemüse, wie in meinem Fall in Butter geschmortem Kürbis und leicht angebratenem Wirsing. Wie ich finde eine wunderbare Abwechslung in der Zubereitung von Kartoffeln.
Zutaten:
für ca. 2 Personen als Hauptgericht
400g mehlige Kartoffeln
ca. 100g Mehl
1 Ei
Muskat
Salz und Pfeffer
Butterschmalz oder Olivenöl
ca. 2 Handvoll dünner Kürbis-Würfel
6-8 große Blätter Wirsing
1 Zwiebel
Ein Schuss gewürzter Weisswein
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Die Kartoffel in gesalzenem Wasser kochen, noch warm schälen und durch die Kartoffelpresse drücken. Mehl, Ei, Salz und Pfeffer und Muskat dazugeben und zusammen kneten. Die Konsistenz kann durch die Zugabe von mehr oder weniger Mehl eingestellt werden. Die Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen, Teig Schlangen formen und daumendicke Stücke der Reihe nach abschneiden.
Öl oder Schmalz in einer Pfanne erhitzen und Nidei bei guter, mittlerer Hitze auf beiden Seiten golden braten. Ich gebe gerne etwas Rosmarin, manchmal auch etwas Parmesan darüber.
Parallel dazu die Zwiebel kleinschneiden und in Olivenöl glasig dünsten. Dann mehrere Scheiben von einem Kürbis abschneiden und in dünne und in kleine Rechtecke zerkleinern und zu den Zwiebeln geben. Wenn die Kürbis Stücke gar sind aus der Pfanne herausnehmen und in einer Schüssel beiseite stellen und warm halten.
Wirsing in große Streifen schneiden und in der gleichen Pfanne wie den Kürbis in Öl anschwitzen und mit etwas gewürztem Weißwein (weißem Glühwein) ablöschen.
Alles auf einem Teller anrichten und ggf. nochmal mit etwas grobem Salz und Pfeffer und Parmesan bestreuen.